Als ich vor zwei Wochen früh am einem kalten Novembermorgen auf der Phulbari Strasse gleich hier um die Ecke langlief, kam mir ein Babyhündchen engegengelaufen. Als ich die Anwohner fragte, wohin das Hundchen denn gehöre, meinten die, eine Frau hätte es gerade auf der Strasse ausgesetzt. Bei dem Wetter kann so ein kleines Hundchen aber nicht überleben, dashalb habe ich ihn mir geschnappt und mit nach Hause genommen.
Am Anfang war alles in Ordnung, aber recht schnell fing er an, nicht mehr essen zu wollen, sich zu erbrechen und furchtbar Durchfall zu haben. Der Veterinär in Boudha sah sich damit überfordert und schickte uns in die Stadt zum Veterinary Hospital, wo man uns sagte, er habe Caninen Parvovirus (auch katzenseuche genannt) und geringe Überlebenschancen. Er bekam dann einen permanenten Venenzugang gelegt, über den er nun täglich Flüssigkeit und massenhaft Medikamente bekommen sollte. Er war völlig schwach, lethargisch und schied nur blutige Flüssigkeit aus.
Am nächsten Tag versuchte ich dann, ihm die Medis durch den Venenzugang zu verabreichen, aber es funktionierte nicht. Also wieder zum Arzt hier in Boudha. Der war wieder überfordert und wusste nicht was er tun sollte und versuchte krampfhaft Venen zu erstochern, was nicht gelang. Also wieder in die Stadt (immerhin eine Fahrt von je 45 Minuten) und nun erklärte mir der Arzt, wie ich das nun selber machen könnte. Tashi hat dann bis heute morgen jeden Tag dreimal Flüssigkeit und Medikamente bekommen, der Zugang war allerdings so klein, dass ich diese nicht per Tropf eingeben konnte, sondern immer mit etwas Kraft in die Vene hineindrücken musste, was ziemlich viel Aufwand, Zeit und Verantwortung ist, da natürlich keine Luftblase dabei sein darf.
Hier hat das einzige Mal noch der Tropf funktioniert... |
Und dabei war ich selber ziemlich krank, dies Fotos zeigt uns zwei nach einer Nacht, in der Tashi überall auf den Teppich in meinem Zimmer gekotzt hat, und ich mich ebenfalls die Nacht über übergeben habe, allerdings nicht auf den Teppich ;-)
Essen und trinken durfte er 5 Tage lang überhaupt nichts, und dementsprechend ausgehungert und völlig abgemagert ist er nun.
Hier sucht er gerade bei seiner leerren Essensschüssel nach was essbaren :-( Siehe auch den dünnen Bauch...
Aber er ist über den Berg, frisst jetzt fleißig, will spielen und ist überhaupt einfach ein intelligentes süßes und lustiges Schätzchen. Er hat überlebt trotz 80-90% Todesrate!
So sind prinzipiell meine letzten zwei Wochen verlaufen, dazu hatten wir noch sehr inteniv Belehrung von Chökyi Nyima Rinpoche und Pakchock Rinpoche.
Außerdem habe ich direkt ein Herrchen für den Kleinen gefunden, so dass er in wirklich gute Hände kommt und ein glückliches Leben verbringen kann. Ich bin sehr froh, dass der Kleine nun gesund ist und ich auch so langsam wieder zu Kräften komme.
Ich bin wieder gesund und kann in ein paar Tagen zu meinen neuen amerikanischen Papa! |
Zu Weihnachten bin ich in Deutschland, somit ist das vermutlich der letzte Blog dieses Jahr! Ich wünsche Euch allen ganz frohe Weihnachten und einen guten Rutsch und bis nächstes Jahr!
Sina
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